Behandlung einer HP-Infektion 

Aussage 17:Die Heilungsrate für Erstlinienprotokolle bei empfindlichen Stämmen sollte bei mindestens 95 % der Patienten gemäß der Protokoll-Set-Analyse (PP) liegen, die Heilungsrate für die Intentional-Treatment-Analyse (ITT) sollte 90 % oder mehr betragen. (Evidenzgrad: hoch; empfohlener Grad: stark)

Aussage 18:Amoxicillin und Tetracyclin sind niedrig und stabil. Metronidazol-Resistenzen sind in ASEAN-Ländern generell höher. Die Resistenz gegen Clarithromycin nimmt vielerorts zu und hat die Eradikationsrate der Standard-Dreifachtherapie reduziert. (Evidenzgrad: hoch; empfohlener Grad: N/A)

Aussage 19:Wenn die Resistenzrate von Clarithromycin 10 bis 15 % beträgt, spricht man von einer hohen Resistenzrate und unterteilt den Bereich in einen Bereich mit hoher und einen Bereich mit niedriger Resistenz. (Evidenzgrad: Mittel; Empfohlener Grad: N/A)

Aussage 20:Für die meisten Therapien ist die 14-tägige Behandlung optimal und sollte angewendet werden. Eine kürzere Behandlungsdauer kann nur dann akzeptiert werden, wenn nachgewiesen wurde, dass eine Heilungsrate von 95 % durch PP oder eine Heilungsrate von 90 % durch ITT-Analyse zuverlässig erreicht wird. (Evidenzgrad: hoch; empfohlener Grad: stark)

Aussage 21:Die Auswahl der empfohlenen Erstlinienbehandlungsoptionen variiert je nach Region, geografischer Lage und den bekannten oder erwarteten Antibiotikaresistenzmustern der einzelnen Patienten. (Evidenzgrad: hoch; empfohlener Grad: stark)

Aussage 22:Die Zweitlinienbehandlung sollte bisher nicht eingesetzte Antibiotika wie Amoxicillin, Tetracyclin oder Antibiotika umfassen, die keine Resistenzbildung verursacht haben. (Evidenzgrad: hoch; empfohlener Grad: stark)

Aussage 23:Die primäre Indikation für die Empfindlichkeitsprüfung von Antibiotika ist die Durchführung empfindlichkeitsbasierter Behandlungen, die derzeit nach Versagen der Zweitlinientherapie durchgeführt werden. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark) 

Aussage 24:Die Therapie sollte nach Möglichkeit auf einer Empfindlichkeitsprüfung basieren. Ist eine Empfindlichkeitsprüfung nicht möglich, sollten Medikamente mit universeller Resistenz nicht in die Therapie einbezogen und Medikamente mit geringer Resistenz eingesetzt werden. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)

Aussage 25:Eine Methode zur Erhöhung der Hp-Eradikationsrate durch Erhöhung der antisekretorischen Wirkung von PPI erfordert einen wirtsbasierten CYP2C19-Genotyp, entweder durch Erhöhung der hochmetabolischen PPI-Dosis oder durch Verwendung eines PPI, der weniger von CYP2C19 beeinflusst wird. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)

Aussage 26:Bei bestehender Metronidazol-Resistenz erhöht eine Erhöhung der Metronidazol-Dosis auf 1500 mg/d oder mehr und eine Verlängerung der Behandlungsdauer auf 14 Tage die Heilungsrate der Vierfachtherapie mit Expektorans. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)

Aussage 27:Probiotika können als begleitende Therapie eingesetzt werden, um Nebenwirkungen zu reduzieren und die Verträglichkeit zu verbessern. Die Anwendung von Probiotika zusätzlich zur Standardbehandlung kann zu einer deutlichen Erhöhung der Eradikationsraten führen. Allerdings ist die Kosteneffektivität dieser Vorteile nicht erwiesen. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: schwach)

Aussage 28:Eine häufige Behandlungsmethode bei Penicillinallergie ist die Anwendung einer Vierfachtherapie mit Expektorans. Weitere Optionen hängen vom lokalen Empfindlichkeitsmuster ab. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)

Aussage 29:Die von den ASEAN-Ländern gemeldete jährliche Reinfektionsrate von Hp beträgt 0-6,4 %. (Evidenzgrad: mittel) 

Aussage 30:Eine Hp-bedingte Dyspepsie ist nachweisbar. Bei Patienten mit Dyspepsie und Hp-Infektion können die Symptome, wenn sie nach erfolgreicher Eradikation von Hp abklingen, auf eine Hp-Infektion zurückgeführt werden. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)

 

Nachverfolgen

Aussage 31:31a:Um zu bestätigen, ob Hp bei Patienten mit Zwölffingerdarmgeschwüren ausgerottet ist, wird eine nicht-invasive Untersuchung empfohlen.

                    31b:Normalerweise wird bei Patienten mit Magengeschwüren nach 8 bis 12 Wochen eine Gastroskopie empfohlen, um die vollständige Abheilung des Geschwürs zu dokumentieren. Zusätzlich wird bei ausbleibender Abheilung eine Biopsie der Magenschleimhaut empfohlen, um eine maligne Erkrankung auszuschließen. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)

Aussage 32:Bei Patienten mit frühem Magenkarzinom und Magen-MALT-Lymphom mit Hp-Infektion muss mindestens 4 Wochen nach der Behandlung die erfolgreiche Eradikation von Hp bestätigt werden. Eine Kontrollendoskopie wird empfohlen. (Evidenzgrad: hoch; empfohlene Bewertung: stark)


Beitragszeit: 25. Juni 2019